Zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) zählen Maßnahmen mit dem Ziel, Ihre Website in den organischen ( unbezahlten) Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google zu platzieren. Und auch wenn es um Google Updates ruhig geworden ist, verändern Suchmaschinenbetreiber ihre Such-Algorhithmen ständig. Google hat lediglich kein Interesse mehr daran über Updates zu sprechen. Oder wie Gary Illyes (von Google) auf eine entsprechende Frage antwortete:
From now on every update, unless otherwise stated, shall be called „Fred“
Für alle, die Suchmaschinenoptimierung betreiben heißt dies: Es ist nicht mehr ausreichend Ihre Website auf ein Google Update hin zu optimieren. SEO Agenturen, die bisher gut auf Updates wie Panda, Penguin oder Possum reagieren konnten, müssen sich umorientieren. Zudem ist eine zunehmende Verdrängung organischer Suchergebnisse in den Google Ergebnisseite zu beachten. Es gibt immer mehr Anzeigen (Ad-Words und Shopping-Anzeigen), lokale Suchergebnisse und den Knowledge Graph (Informations-Schnipsel aus Webseiten). aber auch Schlagzeilen und Antwortboxen versperren die oberen Plätze. Welche art der Suchmaschinenoptimierung führt also dazu, dass die eigene Webseite höher in der Liste erscheint? Meine Antwort: Lassen Sie sich nicht verrückt machen und lernen Sie Ihre Website mit den Augen von Google zu sehen. Denn wie Gary Illyes ebenfalls bemerkte, wird es bei Google stets um die Qualität der Website, des Contents oder der Links gehen. Wenn Sie sich also an die Webmaster Guidelines halten und wissen, dass Google stets die passende Ergebnisse anzeigen will, sorgen Sie einfach dafür:
- dass Ihre Website in einem technisch einwandfrei Zustand ist
- die Qualität der Website, wie Darstellung, Verlinkung, Bedienbarkeit, etc. hervorragend ist
- die Inhalte ihrer Website aktuell und von guter Qualität sind
Halten Sie sich an meine wichtigsten Tipps zur Suchmaschinenoptimierung um Ihre Website in den Google Ergebnissen weit nach vorne zu bringen. Fragen Sie sich selbst, wo Ihre Website platziert werden soll. Vor ihrem stärksten Konkurrenten? Mit welchen Suchbegriffen wollen Sie in die TOP 10, die TOP 20, …?
Elementare Tipps, die jedes Google-Update überstehen
01. Sorgen Sie für die beste User-Expierence
finden Besucher Ihre Website wirklich gut? Finden sie was sie suchen oder geben sie entnervt auf? Fühlen sie sich emotional angesprochen und kommen dieselben Besucher öfters auf ihre Website? Aus dem Verhalten Ihrer Websitebesucher lässt sich ihre Zufriedenheit ableiten. Google nennt dies User Expirence und diese lässt sich anhand von Messungen ziemlich genau bestimmen Neben diesen Messungen setzt Google Quality Rater ein. Also echte Menschen, die ihre Websites ansehen und beurteilen. User Expirence, Quality Rater und weitere Faktoren, wie: Mobile Optimierung, Ladezeiten, Struktur und Lesbarkeit, Absprungraten, Verweildauer, … spiegeln in der Summe die Qualität ihrer Website. Die Qualität Ihrer Website ist für Google mit der wichtigste Rankingfaktor. Schliesslich will Google seinen Nutzern qualitative Suchergebnisse liefern.
Tipp: Analysieren Sie die User Expierence und stellen Sie Ihre Nutzer immer in den Mittelpunkt!
02. Machen Sie Ihre Website Mobile-Friendly
Mobile Friendly ist eine Website, die sich auf Handy und Tablet gut lesen und problemlos bedienen lässt. Auch Ladezeiten und Programmierung spielen dabei eine wichtige Rolle. Nützliche Tips zur Ladezeit-Optimierung finden Sie in meinem Artikel: Warum die Ladezeit so wichtig ist.
Kennen Sie den Mobile-Friendly Test von Google? Auch wen dieser Check nur die wichtigsten Faktoren überprüft, gibt er eine gute Orientierung zum Optimierungsbedarf ihrer Website. Und wenn Sie detailliertere Anforderungen an eine mobile / responsive Website suchen, finden Sie diese im Mobile Guide von Google.
Tipp: Obgleich die mobile Optimierung heute Standard ist, hinken viele Websites hinterher und verlieren beim Ranking. Machen Sie sich dies im Rahmen ihrer Suchmaschinenoptimierung zunutze und optimieren Sie Ihre Website für mobile Geräte. Ich helfen Ihnen gerne dabei!
Screenshot mobile friendly test
03. Halten Sie sich an eine standardkonforme Programmierung
Robots (kleine Programme, die automatisiert das Internet durchforsten) durchsuchen in regelmäßigen Abständen auch Ihre Website. Hält sich Ihre Website nicht an Standards können Robots sie auch nicht einlesen. Dies hat zur Folge, dass Ihre Inhalte nicht in den Suchindex aufgenommen werden können und Ihre Website in den Suchergebnissen nicht auftaucht. Sozusagen der Supergau.
Achten Sie deshalb bei der Programmierung auf Standards. Websitebaukästen können diese Standards oft aufgrund Ihrer technischen Struktur nicht einhalten. Bewährte Open Source Systeme wie bspw. WordPress hingegen ist gut für die Suchmaschinenoptimierung geeignet und hält sich weitestgehend an Standards. Tipp: Um herauszufinden ob Ihre Programmierung indexiert werden kann, melden Sie sich in der Google Search Console an. Oder fragen Sie Ihren Webdesigner nach einer standardkonformen Programmierung.
Zeigen Sie sich und machen Sie Ihre Website im Netz sichtbar. Zum einen, indem Sie versuchen Links auf Ihre Website zu führen (Backlinks). Zum anderen indem Sie ihren Namen oder ihr Produkt in sozialen Netzwerken erähnen. Mit dem Ziel, dass Sie von anderen Usern geteilt und geliked werden (stellen Sie sich dies wie Mundpropaganda vor).
Was sich einfach anhört ist meist mit viel Arbeit verbunden. Denn die wenigsten landen einen viralen Text, ein Bild oder ein Video welches soviel Aufmerksamkeit erregt, dass es sich wie ein Virus verbreitet. Versuchen können Sie dies dennoch! Und um Backlinks von wichtigen Webseiten zu erhalten braucht es noch etwas mehr. Denn ähnlich einer PR Agentur müssen Sie Inhalte erstellen und vermarkten oder für Backlinks bezahlen.
Tipp: Erstellen Sie Inhalte die gerne geteilt werden. Achten Sie auf insbesondere auf den Nutzwert Ihrer Leser.
05. Füttern Sie die Suchmaschine mit Content
Content, insbesondere Text – aber auch Bilder, Grafiken, Videos etc. sind nach wie vor das Futter aller Suchmaschinen. Google kann Ihre Texte einfach auslesen und bei entsprechender Qualität ein gutes Ranking zuweisen. Daher macht es Sinn die eigene Website mit qualitativ hochwertigem Text auzustatten. Qualitativ hochwertig unter SEO Gesichtspunkten heißt: Viel Text mit angemessener Keyworddichte, möglichst aktuell. Dafür besonders geeignet sind: Newsmeldungen oder ein Blog, FAQ oder ein Ratgeber, Produktbeschreibungen mit Testimonials, … ich werde hierzu in naher Zukunft einen ausführlichen Artikel schreiben.
Tipp: Schreiben Sie in erster Linie für Menschen, und erst dann für Suchmaschinen.
06. Wählen Sie passende Keywords
Stellen Sie sich vor, Sie sind Anwalt und haben sich auf Arbeitsrecht spezialisiert. Mögliche Kunden werden das Keyword „Anwalt“ in den Google Suchschlitz eingeben wenn Sie einen Anwalt suchen. Und in diesem Fall wollen Sie mit Ihrer Kanzlei möglichst weit oben stehen – richtig? Nun gibt es aber zahlreiche andere Kanzleien, die auch oben stehen wollen. Das Keyword hat zwar ein hohes Suchvolumen, aber auch eine starke Konkurrenz. Wenn Sie den Suchbegriff und „Arbeitsrecht“ hinzunehmen und eine Phrase bilden „Anwalt Arbeitsrecht“ hat die immer noch ein hohes Suchvolumen aber eine geringere Konkurrenz (da nicht alle Kanzleien auf Arbeitsrecht spezialisiert sind). Sie sehen, je spezieller der Suchbegriff, desto wenigere Konkurrenz, aber auch weniger Suchvolumen. Passenden Keywords sollten daher ein vernünftiges Suchvolumen und keine all zu starke Konkurrenz aufweisen. Und auch in Zeiten von Spracherkennung, künstliche Intelligenz und Kontexterkennung – achten Sie bei der Optimierung auf wenige Keywords pro Seite. Dabei sollten Sie Synonyme und Varianten der Suchbegriffe verwenden.
Tipp: Analysieren Sie mit den Ad-Words oder einem anderen Tool Suchvolumen und Konkurrenz.
Screenshot SEO Tool
07. Meta Angaben und Rich Snippets bei der Suchmaschinenoptimierung nicht vergessen
Ein Klassiker der Suchmaschinenoptimierung mit dem in der Vergangenheit viel Schindluder getrieben wurde und er deshalb zurecht an Bedeutung verlor, sind Metaangaben, Titel und die Beschreibung einer Webseite. Aber was Klassiker so an sich haben – sie sind immer noch von Relevanz. Neu hinzu kamen so genannte Rich Snippets. Das sind Auszeichnungsmöglichkeiten für Bewertungen, Veranstaltungen, Rezepte, Produkte, etc. Wenn Sie diese Rich Snippets für Ihre Website nutzen, kann Google diese strukturiere Daten auslesen und in den Suchergebnissen anzeigen. Falls Google ein Snippet Ihrer Website als Antwort zeigt (Antwortbox) stehen Sie plötzlich auf Position 0 – höher geht es nicht! Aber auch eine hohe Positionierung mit bspw. Veranstaltungen oder Bewertungen ist nicht zu verachten.
Tipp: Verwenden Sie den Data Highlighter in der Google Search Console zur Auszeichnung ihrer Rich Snippets. Für Metaangaben, Titel und Beschreibung verwenden Sie das YOAST Plugin (falls Sie mit WordPress arbeiten)
08. Verbessern Sie die Ladegeschwindigkeit
Spätestens seit der überwiegende Anteil von Webseiten auf mobilen Geräten abgerufen wird, ist die Ladezeit wieder ein ganz großes Thema. Denn die durchschnittliche Downloadgeschwindigkeit auf einem Handy bewegt sich noch immer im 3G Standard. Das ist sind bei einer normalen Website 11 Sekunden. Eine sehr ange Zeit, wenn Sie bedenken dass User eigentlich nur 4 Sekunden warten wollen. Wie schnell Webseiten im Vergleich laden, zeigt der Blog html5-mobile. Generell können Sie die Ladezeit Ihrer Website verbessern, indem Sie große Bilder in der mobilen Ansicht entfernen oder durch kleinere ersetzen. Aber auch indem Sie Dateien komprimieren und Browser Caching nutzen, lassen sich Ladezeiten verringern. Eine kürzere Ladezeit kommt dann nicht nur Ihren Usern zugute, sondern auch Google mag schnelle Websites und belohnt diese mit einer besseren Positionierung. Um die Gewchwindigkeit von Website schneller zu verbessern hat Google sogar ein Initative namens Accelerated Mobile Pages (AMP) gestartet. Dies sind für die mobile Nutzung optimierte Websites mit einer eigens dafür entwickelten Version der Programmiersprache HTML AMP haben geringere Datenmenge und dadurch kürzere Ladezeiten. Das Design ist allerdings für professionelle Webseiten eher ungeeignet.
Tipp: Testen Sie die Ladezeit Ihre Website mit Page Speed Insights und lesen Sie meine Tipps zur Ladezeit-Optimierung: Warum die Ladezeit so wichtig ist.
09. Setzen auf eine sichere Datenübertragung (SSL und HTTPS)
Erwerben Sie ein SSL-Zertifikat, damit die Daten Ihrer Website verschlüsselt mit dem HTTPS Protokoll übertragen werden können. Das SSL Zertifikat selbst kann in manchen Fällen kostenfrei registriert werden. Die sichere Datenübertragung ist fast schon Standard und wird von Browsern wie Chrome, Firefox und Anderen forciert indem Sicherheitshinweise bei einer unsicheren Übertragung eingeblendet werden. Mehr zu den Sicherheitshinweisen finden Sie in meinem Artikel Google kennzeichnet Websites ohne SSL Zertifikat. Aber nicht nur ein möglicher Sicherheitshinweis verunsichert Kunden auf Ihrer Website, auch Google straft unsichere Website mit einem schlechteren Ranking ab. Grund genug Ihre Website zu verschlüsseln!
Tipp: Was Sie bei der SSL Umstellung beachten müssen, lesen Sie in meiner Schritt für Schritt Anleitung
10. Nutzen Sie Bildersuche bei der Suchmaschinenoptimierung
Über die Bildersuche können Kunden auf Ihre Website kommen. Gefunden werden ihre Bilder wiederum mit Keywords, mit denen Sie Ihre Bilder auszeichnen können. Dabei ist das Alt-Attribut von besonderer Bedeutung. Über das Alt-Attribut erfassen Suchmaschinen den Inhalt des Bildes. Der Title-Tag hingegen zeigt den Titel des Bildes, wenn Sie mit dem Mauszeiger auf dem Bild stehen bleiben. Zudem liefert er Suchmaschinen eine wichtige Information, die zusammen mit dem Alt-Attribut ausgewertet und entsprechen positioniert wird. Deshalb sollten Sie Bilder mit aussagekräftigen Texten auszeichnen, die der Crawler finden und verwerten kann.
Tipp: Vermeiden Sie die ständige Wiederholung eines Keywords. sog. Keyword-Stuffing